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Movember: Psychische Gesundheit und Männlichkeit

mann hält blaueschleife mit schnurrbart für movember

Der November wird auch bei synaptos zum Movember.

Immer wieder setzen wir bei synaptos Themenschwerpunkte, die uns am Herzen liegen. Im Juni etwa haben wir auch bei synaptos den Pride Month gefeiert und uns mit Themen der LGBTQIA-Community in der Therapie auseinandergesetzt.

Im November möchten wir nun im Rahmen des mittlerweile bekannten Movember auf das Thema Männergesundheit eingehen. Auch in diesem Bereich gibt es nämlich noch viel zu besprechen, Stigmata zu durchbrechen und mehr Aufmerksamkeit zu schaffen. In unserem ersten Blogbeitrag zum Movember haben wir bereits damit begonnen. 

Besonders groß ist das Stigma immer noch, wenn es um die psychische Gesundheit von Männern geht. Traditionelle Männerbilder und toxische Männlichkeit halten Männer vielfach davon ab, sich rechtzeitig Unterstützung zu holen. Aus diesem Grund möchten wir dazu beitragen, dieses Stigma zu brechen und auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.

Movember & psychische Gesundheit

In der Welt der Männergesundheit gibt es eine unsichtbare, aber schwere Last – die psychische Gesundheit. Männer haben aufgrund veralteter Rollenbilder oft das Gefühl, dass sie immer „stark“ sein und ihre Emotionen verbergen müssen. Dies kann zu Angst vor zu viel Offenheit führen, wenn es um mentale Gesundheitsprobleme geht.

Hinzu kommt das mittlerweile bekannte Phänomen der toxischen Männlichkeit. Was ist darunter zu verstehen? Toxische Männlichkeit ist ein Begriff, der verwendet wird, um bestimmte schädliche Aspekte von traditionellen Männlichkeitsnormen zu beschreiben. Es bezieht sich auf stereotype Vorstellungen darüber, wie Männer „richtig“ sein sollten, die nicht nur für Männer selbst, sondern auch für ihre Umgebung negative Auswirkungen haben können. 

Die psychische Gesundheit von Männern gilt immer noch als Tabuthema

Toxische Männlichkeit fördert Verhaltensweisen und Einstellungen, die schädlich, einschränkend und oft gesellschaftlich unangemessen sind. Mermale davon sind beispielsweise die Unterdrückung von Emotionen, Dominanz und Aggression sowie Geschlechterstereotype und Rollenerwartungen.

Der Movember ruft dazu auf, das Schweigen und Stigma rund um die mentale Gesundheit endlich zu brechen und Männer dazu zu ermutigen, über ihre psychischen Herausforderungen zu sprechen.

Wenn sie es nämlich nicht tun, kann das katastrophale Folgen haben, wie die nachfolgenden Statistiken zeigen.

Psychische Gesundheit bei Männern: Statistiken

Männer leiden oft im Stillen und zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – vor allem, wenn es um ihre mentale Gesundheit geht. Das Stigma im Zusammenhang mit psychischen Gesundheitsproblemen ist nämlich nach wie vor stark. Männer befürchten häufig, als „schwach“ oder „unmännlich“ betrachtet zu werden, wenn sie sich öffnen und sich eingestehen, dass sie Unterstützung benötigen.

Dies ist einer der Gründe für deutlich höhere Suizidraten bei Männern: Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO (Daten der World Health Organization – WHO, Stand 2019) betrug die weltweite Suizidrate im Jahr 2019 durchschnittlich 9,0 Suizide pro 100.000 Einwohner:innen. Die Suizidrate bei Männern lag bei 13,7 pro 100.000 Einwohner, bei Frauen im Vergleich „nur“ bei 5,1 pro 100.000 Einwohnerinnen.

Wie kommt es zu diesen Unterschieden? Einerseits können traditionelle Geschlechterrollen und soziale Erwartungen dazu führen, dass Männer ihre emotionalen Belastungen anders bewältigen und weniger offen über ihre Probleme sprechen. Andererseits können Suchtprobleme, die häufig mit (unbehandelten) psychischen Gesundheitsproblemen einhergehen, bei Männern verstärkt auftreten und das Suizidrisiko erhöhen.

Mehr Daten & Fakten

Weitere Statistiken zeigen ein ähnliches Bild:

  1. Stigma und Schweigen:

    • Laut einer Umfrage des National Institute of Mental Health (NIMH) geben 63% der Männer an, dass das Stigma um psychische Gesundheit es schwierig macht, darüber zu sprechen. (Quelle: National Institute of Mental Health (NIMH), Mental Health Awareness Month, 2022)
  2. Traditionelle Männlichkeitsnormen:

    • Die Forschung zeigt, dass Männer, die stärker an traditionellen Männlichkeitsnormen festhalten, eher dazu neigen, psychische Gesundheitsprobleme zu verbergen. Dies wurde etwa in der folgenden Studie belegt: Wong, Y. J., & Wester, S. R. (2016). Mental health stigma and the Asian American experience: Influences on coping and help-seeking.
  3. Auswirkungen von COVID-19:

    • Während der COVID-19-Pandemie berichteten 12% der Männer über depressive Symptome im Vergleich zu 9% der Frauen. (Quelle: Kaiser Family Foundation (KFF), Mental Health and Substance Use During the COVID-19 Pandemic, 2021)

Diese Statistiken verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Männer in Bezug auf ihre psychische Gesundheit konfrontiert sind. Außerdem betonen sie die Dringlichkeit von Initiativen wie Movember, die darauf abzielen, das Bewusstsein zu schärfen und Männer zu ermutigen, Unterstützung zu suchen bzw. in Anspruch zu nehmen.

Die psychische Gesundheit von Männern ist noch immer mit einem Stigma behaftet

Wie die Movember-Bewegung die psychische Gesundheit von Männern unterstützt

Der Movember geht weit über das Wachsen von Schnurrbärten hinaus. Die Bewegung zielt darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen, das Stigma zu brechen und Männer zu ermutigen, Hilfe zu suchen. Hier sind einige Beispiele, wie der Movember die psychische Gesundheit von Männern fördert:

Mann kümmert sich um seine psychische Gesundheit in Therapie
  1. Gespräche anregen: Der Movember ermutigt dazu, Gespräche über psychische Gesundheit zu beginnen. Es schafft eine Plattform, auf der Männer ihre Erfahrungen teilen können, ohne Angst vor Verurteilung oder ihrer gesellschaftlich zugewiesenen Rolle nicht gerecht zu werden.
  2. Ressourcen bereitstellen: Die Bewegung bietet Ressourcen und Informationen zu psychischer Gesundheit an, die Männer nutzen können, um mehr über ihre eigenen Herausforderungen zu lernen und zu verstehen, woher diese kommen.
  3. Gemeinschaft fördern: Durch die Teilnahme am Movember werden Männer Teil einer globalen Gemeinschaft, die sich für die bzw. ihre psychische Gesundheit einsetzt. Das Gefühl der Zugehörigkeit kann Männer ermutigen, sich zu öffnen und Unterstützung zu suchen.

Wie kann synaptos etwas zum Movember beitragen?

Unsere Software ist speziell darauf ausgerichtet, Therapeut:innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, und kann (hoffentlich) einen bedeutenden Beitrag zur Männergesundheit leisten. Hier sind einige Möglichkeiten, wie synaptos im Therapiealltag helfen kann:

Leichtere Terminfindung: Unsere Software ermöglicht es Therapeut:innen, ihre Termine besser zu organisieren, so dass männliche Patient:innen via Online-Terminbuchung leichter und mit geringerer Hemmschwelle Termine für Vorsorgeuntersuchungen oder Therapiesitzungen buchen können bzw. schneller einen Therapieplatz bekommen, wenn sie sich schon dazu durchgerungen haben, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Umfangreiche Dokumentation: Die Software von synaptos bietet Therapeut:innen die Möglichkeit, Gesundheitsdaten zu sammeln und zu analysieren sowie eine umfrangreiche und detaillierte Dokumentation vorzunehmen. Dies kann Therapeut:innen dabei helfen, Trends und Muster in Männergesundheitsproblemen zu erkennen. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, die Präventions- und Therapieprogramme zu verbessern und zielgerichteter auf die Bedürfnisse der männlichen Patienten einzugehen.

Plattform für Themen: Wie eingangs schon beschrieben, haben wir mittlerweile eine recht große Plattform sowohl auf unserer Homepage als auch auf unseren Social Media Kanälen. Diese möchten wir für Themen nutzen, die uns am Herzen liegen und über die unserer Meinung nach gesprochen werden muss.

Therapiesitzung mit männlichem Patienten

Fazit

Es ist an der Zeit, das Bild von Männlichkeit zu erweitern und eine Kultur zu fördern, die Männer ermutigt, offen über ihre psychische Gesundheit zu sprechen. Indem wir die Vielfalt der Männlichkeit anerkennen und akzeptieren, schaffen wir eine unterstützende Umgebung, in der Männer sich sicher fühlen können, Hilfe zu suchen und ihre emotionale Seite zu zeigen.

 

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